Menu
Menü
X

Vermisste Menschen

App für vermisste Kinder und Jugendliche

Nummer ins Handy eingeben

Nummer ins Handy eingeben

Zwei Männer aus Hessen waren nach einem Ausflug im Odenwald fünf Tage lang verschwunden. Immer wieder verschwinden Menschen. Eine App soll bei der Suche helfen.

Bürger in Deutschland können sich ab sofort per Handy an der Suche nach vermissten Kindern und Jugendlichen beteiligen. Bei der App "ChildRescue" gehe es um das Schwarmwissen der Bürger, um damit die Effizienz bei der Fallermittlung zu erhöhen, sagte Isabelle Brantl vom Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Frankfurt University of Applied Sciences dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Menschen melden sich eher, wenn sie glauben, dass ein vermisstes Kind in ihrer Nähe sein könnte." Jedes Jahr würden in der EU 250.000 Minderjährige als vermisst gemeldet. Ziel sei es, die Zeit zwischen Verschwinden und Rettung effektiv zu verkürzen.

Gemeinschaftsprojekt von EU-Ländern

Beteiligt sind an dem EU-geförderten Projekt mit der Frankfurter Hochschule insgesamt zehn Universitäten und Nichtregierungsorganisationen aus mehreren europäischen Ländern, weitere sollen folgen. Die Partner entscheiden den Angaben zufolge, wann es ihnen sinnvoll erscheint, eine Suchmeldung nach einem vermissten Kind oder Jugendlichen zu veröffentlichen. Registrierte Nutzer der App erhalten für die Suche eine Push-Benachrichtigung, wenn sie im angenommenen Aufenthaltsbereich eins Kindes oder Jugendlichen leben. Dies solle die Nutzer für die Suche sensibilisieren und Aufmerksamkeit herstellen, erklärte Brantl.

Bereits 15.000 mal runtergeladen

Darüber hinaus gebe es auch eine Möglichkeit, ohne Registrierung an der Suche teilzunehmen - dann erhalte man keine Push-Benachrichtigung, könne aber in der App Suchmeldungen einsehen. Heruntergeladen worden sei die im August gestartete App in den ersten Wochen rund 15.000 Mal.

Auch für die Suche nach unbegleiteten Flüchtlingen

Mit Hilfe der App sollen auch vermisste unbegleitete minderjährige Flüchtlinge gefunden werden. Der Bundesfachverband unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, der an dem Projekt nicht beteiligt ist, äußerte sich hoffnungsvoll. "Der Tatsache, dass ein Kind vermisst ist, wird so Rechnung getragen", sagte Sprecherin Johanna Karpenstein. "Viele Vermisstenanzeigen bei der Polizei laufen ins Leere."

 

© epd: epd-Nachrichten sind urheberrechtlich geschützt. Sie dienen hier ausschließlich der persönlichen Information. Jede weitergehende Nutzung, insbesondere ihre Vervielfältigung, Veröffentlichung oder Speicherung in Datenbanken sowie jegliche gewerbliche Nutzung oder Weitergabe an Dritte ist nicht gestattet.


top