You'll Never Walk Alone
Gerry Marsdens Vermächtnis: Gänsehaut pur
78 Jahre wurde Marsden alt. Er verstarb gestern nach kurzer Krankheit, die aber nicht im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie stand, so seine Familie.
Hit stammte ursprünglich aus einem Musical
Marsden stammte aus Liverpool und war in den 1960er Jahren Frontmann der Band Gerry and the Pacemakers. Mit ihrer Interpretation des Songs „You'll Never Walk Alone“ landeten sie einen unglaublichen Hit, der daraufhin in etlichen Fußballstadien Einzug fand.
Ursprünglich stammte das Lied aus dem Musical "Carousel" und war von Richard Rodgers und Oscar Hammerstein II komponiert worden.
Die Hymne des FC Liverpool und auch der Kickers Offenbach
Zu Beginn der Spiele singen die Fans die Interpretation von Marsden. Als Motivation für die Mannschaft – sie ist nicht alleine, in guten wie in schlechten Zeiten. Genau diese Aussage gibt dem Lied eine existenzielle Aussage, erklärt Eugen Eckert, Stadionpfarrer in Frankfurt.
Evangelisches Gesangbuch enthält den Song
„Es gibt der Mannschaft einen bedingungslosen Rückhalt, der für einen Verein nicht zu bezahlen ist“, sagt Eckert. Auch in das evangelische Gesangsbuch EGplus hat die Stadionhymne Einzug erhalten – aber weniger aus sportlichen Gründen.
Zuspruch in existenziellen Krisenzeiten
„Das Lied eignet sich für alle existenziellen Lebenslagen wie Trauerfeiern oder auch Hochzeiten“, so Eckert. Ein Zuspruch auch in Krisenzeiten. Und damit stehe es ganz in der evangelischen Tradition.
Luther hat es vorgemacht
„Auch Martin Luther hat bereits damalige Hits verändert und sie neu an die Menschen herangetragen – ein Beispiel: Vom Himmel hoch da komm ich her“, erklärt der Stadionpfarrer. „You´ll Never Walk Alone“ reihe sich somit in eine 500 Jahre alte Tradition ein, Lieder auch christlich zu konnotieren.
„Marsden hat den Song erst glaubwürdig gemacht“
Menschen ein Gänsehautgefühl zu geben ist Gerry Marsden mit seiner Version auf jeden Fall gelungen, obwohl das Lied nicht aus seiner Feder stammte. „Es ist oft so, dass Interpretationen eines Songs ihm erst zum Durchbruch verhelfen“, sagt Eckert. Marsden habe das Lied glaubwürdig gemacht. Es gehe den Menschen bis heute unter die Haut, im Stadion und in der Kirche.