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Die Kirche in Dauborn

1260 wird eine Kirche erstmals urkundlich erwähnt

Eine Kirche wird der Überlieferung nach 1755 abgebrochen, wird daher vermutlich am Platz der heutigen gestanden haben.

1756 Neubau der Kirche (archivalisch bislang nicht belegt, aber zweimal an den Emporenstützen vermerkt)

Diese Kirche gehörte zur reformierten Herrschaft Diez (die umliegenden Kirchen lutherisch) und war reformierte Mutterkirche für den Bereich bis Usingen.

Saalbau mit dreiseitigem Schluß, Mansardendach und mehrfach abgestuftem Dachreiter. Vordach nach 1900.

 

Das Innere

Doppelempore, die obere an der Westwand ursprünglich mit Stehplätzen, die untere dreiseitig umlaufend mit Bänken. Die Emporen waren ursprünglich in dunklen Farben (rot, anthrazit) gefaßt.

Die große Kanzelwand und Orgelempore wurde 1831/2 mit dem Einbau der Orgel erstellt. Dabei wurde eine (vorhandene?) Kanzel integriert; beachtenswert ist die Intarsienarbeit im Kanzeldeckel. Ursprünglich war rechts und links der Orgel ein Gitterwerk angebracht (abgebaut 1989). Zwischen 1948 und 1956 wurden verschiedene Schmuckelemente restlos entfernt (7 Vasen auf Orgel und Gitter, Profile und Engel am unteren Korbabschluß der Kanzel).

Die Orgel erbaute 1830-32 Daniel Raßmann aus Möttau mit 1 Manual, Pedal und 13 Registern. Sie wurde 1888 von Heinrich Voigt, Biebrich, geringfügig verändert (entfernt Trompete 8’, Posaune 16’; neu Gambe 8’, Oktavbaß 8’). In mehreren Abschnitten wurde sie 1983-98 auf den alten Zustand restauriert (Förster und Nicolaus, Lich).

Der Altar stammt aus dem späten 19. Jahrhundert und ist in Lahnmarmor gefertigt. Aus dem frühen 19. Jh. gibt es Entwürfe für einen einfachen Tisch aus Marmor mit ovaler Platte und säulenförmigem Fuß.

Das schwarze Marmorkreuz wurde 1934 beschafft; zuvor ist kein Kreuz dokumentiert. Ein neues Kreuz und (die ersten?) Kerzenhalter wurden 1956 erworben, ein weiteres in den 1970er Jahren. Zuletzt wurde die alte Taufschale aus Messing (17. Jh.) wieder in Benutzung genommen.

Gemäß reformierter Ordnung war die Kirche ursprünglich innen schmucklos, wenn auch in kräftigen Farben gefaßt. Nach 1830 erfolgte eine mindestens teilweise Neufassung. 1857 und 1911 wurden Wand- und Deckenflächen mit Ornamenten und Symbolen bemalt. Mit der Beseitigung der Kriegsschäden ging diese Ausmalung verloren und wurde durch zeittypische Farben ersetzt (verschiedene Grautöne).

Ab 1989 erfolgte eine gründliche Innenrenovierung. Außer notwendigen Sanierungsarbeiten wurden neue Fenster nach alten Formen eingebaut und der Altarraum umgestaltet (Altar niedriger, seitliche Bänke entfernt). Bei der neuen Fassung verzichtete man auf jede Farbigkeit und wählte ein einheitliches Cremeweiß, das einen klassizistischen Zustand der Kirche wiederzugeben beabsichtigt.

 

 

Das Äußere

Nach der Erbauung war im Laufe von 130 Jahren zweimal Kalkschlämme aufgebracht worden, Grundfarbe weiß mit roten Begleitstreifen an Gesims und Fensterleibung.

Vor 1890 wurden mit einem neuen Zementputz die eingetieften Blendfelder um die Fenster aufgeputzt. Eine farbliche Erneuerung erfolgte 1956. Feuchteschäden erforderten mehrfach eine Überarbeitung des Putzes, zuletzt 1997. Das vorgefundene Bild der Kirche wurde bewußt beibehalten.

 

 

Glocken

1763 Erwerb von Glocken, vermutlich eine alte vorhanden. Bis 1917 in Gebrauch: b’/h’ 1763 260 kg, Rincker – cs“ (gotisch?)

1920 Erwerb von drei Stahlglocken von Rincker:
b’ „Luther“ – cs“ „Bismarck“ – es“ „Hindenburg“

1956 neue Bronzeglocken von Rincker, Sinn, (fs’ gestiftet von Prof. Heimann): fs’ 717 kg – a’ 439 kg – h’ 302 kg – d“ 167,5 kg


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